Mitarbeiter kommen und gehen, das ist der Normalfall. Interessant erst wird es mit Blick auf die Frequenz, also die Taktzahl der Ein- und Austritte.

Eine Fluktuationsquote zwischen 3-5% ist durchaus als normal und sogar als gesund zu bezeichnen, sagt sie doch nichts anderes aus, als dass die durchschnittliche Verweildauer eines Mitarbeiters zwischen 33 bzw. 20 Jahren liegt. Läge die Fluktuationsquote bei Null Prozent, hieße dass, jeder Mitarbeiter ein Arbeitsleben lang beim Unternehmen bliebe. Das klingt nur auf dem ersten Blick gut, denn etwas Bewegung wirkt wie eine Frischzellenkur und bringt die Dynamik, die Unternehmen vorantreiben kann.
Kündigung-2013
Doch was bindet nun konkret Mitarbeiter an einen Arbeitgeber?
Dreh- und Angelpunkt jeder Mitarbeiterbindung ist die Mitarbeiterentwicklung. Sie beginnt auf der Wahrnehmungs- und Kommunikationsebene und endet erst beim Austritt des Mitarbeiters, denn das Austrittsgespräch selbst kann die Basis dafür sein, dass sich unser Mitarbeiter nach Jahren des Fremdgehens wieder an uns zurückerinnert und mit neu erworbenem, vertieften Erfahrungsschatz zu uns zurückkehrt.
Zur Mitarbeiterentwicklung gehört auch ein Raum zur Entfaltung sowie der strukturierte und konstruktive Dialog im regelmäßigen Mitarbeiter bzw. –Jahresgespräch.
Mitarbeiter wollen wissen, wie ihr Chef und zwar ihr unmittelbarer Vorgesetzter über sie denkt. Auf den Punkt gebracht hat es der ehemalige CEO von General Electric, Jack Welch: „Jedes Gespräch mit dem Mitarbeiter ist ein Beurteilungsgespräch.“

Es sind meist die Softfacts und weniger die Hardfacts wie das Gehalt, die das Stimmungsbild eines Mitarbeiters hart beeinflussen. Interessanterweise hängt die Verweildauer eines Mitarbeiters unter anderem auch davon ab, ob es gelingt informelle Kontakte zu knüpfen und Freunde zu gewinnen. Wehe dem, der dies als Arbeitgeber unterbindet, indem er Gespräche zwischen Tür und Angel oder in der Cafeteria (wenn es denn überhaupt eine gibt) tabuisiert.

Wer sich der hoffentlich plakativ geschilderten Mitarbeiterbindung aktiv wie passiv verweigert, muss zahlen und zwar die Kosten für den kompletten Rekrutierungsprozess und natürlich auf Vollkostenbasis. Erst die Einbeziehung aller direkten und indirekten Kosten (Vollkosten) zeigt auf wie kostspielig ein solcher Prozess wirklich ist.

Autor: Norbert W. Schätzlein

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