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Wenn es denn eine Daseinsberechtigung für externe Berater gibt, dann ist es die der unabhängigen Meinung eines Dritten. Ein externer Berater ist per Definition eine Person, die nicht im Unternehmen beschäftigt ist und für begrenzte Zeit Erfahrungen und firmenübergreifendes Know-how einbringt. Diese Funktion wird nur dann erfüllt, wenn die Unabhängigkeit im Meinungsbildungsprozess gewahrt bleibt. Opportunisten und – nennen wir sie beim Namen – Speichellecker verlängern möglicherweise ihr Mandat, leisten aber dem Unternehmen ansonsten einen Bärendienst.

Selbstbild versus Fremdbild
Es liegt in der Natur der Sache, dass unsere Ansicht von den Dingen von denen anderer abweicht. Nichts ist eindrücklicher als sich selbst einmal in einem Rückspiegel zu sehen oder die eigene Stimmung in einer Tonbandwiedergabe zu hören. Das sind die Momente, wo sich die Perspektive ändert.

Hofnarren braucht das Land
Das Recht auf eigene Meinung ist nicht selbstverständlich. Und manch ein Mitarbeiter findet bei aller Brillanz seiner Ansichten nur deswegen kein Gehör, weil er zum Establishment gehört. Über Jahrhunderte hinweg hatten die Entscheidungsträger der Vergangenheit, wie Bischöfe, der gesamte Hochadel sowie Könige und Kaiser eine ganz besondere Institution für die Form der Bespiegelung: den Hofnarren. Nur er durfte seinem Chef ungestraft die Meinung geigen. Ihnen eigen waren rhetorisches Geschick, Talente der Gestik und Mimik und die spitze Zunge eingebunden in Rituale dem spezifischen optischen Erscheinungsbild.

Auf die Methode kommt es an
Wir leben heute nicht mehr im Mittelalter und unsere Mittel der Erkenntnisgewinnung sind feiner und ausdifferenzierter, aber nicht weniger mächtig. Als eingängiges Instrument der Ermittlung der Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens sowie der Stärken und Schwächen hat sich SIRIS-Cockpit1) bewährt. In einem grafischen Profil, aufgespannt in vier Dimensionen, positioniert sich hier nach Maßgabe eines Fragebogens das Unternehmen sowohl im Selbst- wie im Fremdbild. Das System greift den Marketing- und Vertriebsbereich ebenso ab, wie die Menschen im Unternehmen, die Produkte und die Finanzen. Während das Selbstbild durch das Management zur Auswertung kommt, bedarf es eines Externen für die Erstellung des Fremdbildes. Die häufigste Erfahrung in der Gegenüberstellung von Selbst- und Fremdbild ist die Überbewertung des Selbst- im Verhältnis zum Fremdbild. „Wir haben alles im Griff“; „kein Problem“; „wissen wir längst“; „haben wir schon in Bearbeitung“, so oder doch so ähnlich klingen die Kommentare derjenigen, die das Management bilden. Wir sind einfach die Besten, Schönsten und Größten.

Ein Bild macht Eindruck
Wie groß die Hybris auch sein mag, das Bild in der Gegenüberstellung von Selbst- und Fremdbild verfehlt seine Wirkung nie. Die Erkenntnis von der Abweichung ist der sprichwörtliche „erste Weg zur Besserung“.
Ein Instrument wie das SIRIS-Cockpit liefert sofort den Handlungsbedarf per Knopfdruck mit und erlaubt so rasches Handeln über die „to-dos“.

SIRIS-Cockpit-Chart Grafik: SIRIS-Cockpit im Selbst- und Fremdbild

Trost für alle Manager und Unternehmer
Abweichungen im Selbst- und Fremdbild sind die Normalität und nicht die Ausnahme.
Betriebsblindheit ist ein Phänomen, dem wir alle in unseren eigenen Organisationen begegnen. Dieses Wissen eröffnet uns den Spielraum konstruktiv mit den im Cockpit gewonnen Erkenntnissen umzugehen. Und manchmal sind es nur kleine Dinge, die einmal angegangen, eine so große Wirkung entfalten, dass der Aufwand von 1-2 Durchläufen im Jahr mit dem System zu vernachlässigen ist. Es gibt immer Optionen und der Engpass wurde vom ehemaligen Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank AG, Alfred Herrhausen, zu Recht bei den weichen Faktoren gefunden: „Jedes Problem in einem Unternehmen ist letztlich ein Personalproblem.“ 2)

Fazit:
Waren Sie heute schon im Cockpit?

Autor: Norbert W. Schätzlein

Quelle:

1) www.siris-systeme.de

2) Herrhausen, Alfred: Denken – Ordnen – Gestalten, Berlin: Wolf Jobst Siedler Verlag GmbH, 1990

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